Tristan
und
Isolde

Inhaltsbeschreibung

Isolde und ihre Dienerin Brangäne befinden sich auf einem Schiff, das nach Kornwall segelt. Tristan hat sie entführt für seinen König, Marke, als Frau. Isolde ist entrüstet und will ihn zur Rede stellen, doch Tristan weicht ihr aus. Er hat ihren Angelobten, Morold, getötet und ihr damit große Schmach zugefügt.

Sie erzählt Brangäne, dass sie Tristan schon einmal begegnet ist. Sie fand ihn, dem Sterben nah, in einem Kahn treibend und verbarg ihn. Er gab sich als Tantris aus, doch Isolde erkannte ihn bald als Tristan. In dem Haupte Morolds, welches ihr Tristan heimsandte, fand sie den Splitter eines Schwertes und dieser passte genau in Tristans Schwert. Mit erhobenem Schwert stand sie vor ihm, um ihn zu töten, doch als er ihr nur in die Augen sah, ließ sie es fallen und pflegte ihn wieder gesund.

Als das Schiff nahe dem Hafen ist und beide gebeten werden, sich für den König bereit zu machen, lehnt sich Isolde dagegen auf.

Sie will erst Sühne für die Schuld Tristans erhalten und hat sich dazu auf die Zaubertränke ihrer Mutter besonnen. Der Todestrank soll im geeigneten Moment von ihrer Dienerin Brangäne gereicht werden.

Endlich erscheint Tristan. Antagonistisch stehen sich beide gegenüber. Isolde hat Rache für den Mord geschworen und als Tristan merkt, dass ihr Morold sehr wert war, bietet er ihr sein Schwert an, um die Rache zu vollziehen. Doch Isolde schlägt ihm vor, Sühne zu trinken. Tristan geht darauf ein und beide leeren die von Brangäne gereichte Schale mit dem Trank.

Doch das Erwartete geschieht nicht, sondern beide sind nach einigen Augenblicken wie verändert. Alle Abstoßung hat sich in Anziehung verwandelt. Sie fallen sich in die Arme und können nur mühsam von Kurwenal, Tristans Diener, und Brangäne getrennt werden, als der König erscheint.

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Isolde hat ihre Gemächer bei König Marke bezogen. Brangäne versucht Isolde vor Melot zu warnen, der ihrer Aussage nach dem König ihr Verhältnis mit Tristan verraten will. Diese glaubt ihr aber nicht und hält ihn für Tristans treuesten Freund. Isolde hat durch den Trank eine grundsätzlich andere Sicht auf die Dinge gewonnen. So setzt sie sich auch gegen Brangäne durch und löscht die Fackel an der Haustür, damit es Nacht werde und Tristan endlich komme.

Tristan stürzt herein und es beginnt ein Reigen unendlicher Liebesbezeugungen. Der Trank hat sie die Ursachen ihrer Egozentrik erkennen lassen und sie wähnen sich dem „Reich der Sonne“ entronnen, in dem sie diesen Zwängen ausgesetzt waren. Ihr Sehnen gilt dem „Wunderreich der Nacht“. Gemeinsam wollen sie dahin hineinsterben.

Ihr liebevollstes Ineinandersein wird plötzlich durch einen Schrei Brangänes jäh unterbrochen. Melot und der König erscheinen und erblicken diese verhängnisvolle Szene. Der König, tief getroffen, sucht verzweifelt nach den Gründen, weshalb ihn Tristan so hintergangen habe. Alles hat er für ihn getan, wie einen Sohn hat er ihn behandelt und nun verursacht ihm Tristan diese Schmach.

Doch Tristan ist sich bewusst, dass dies nur die letzten „Tagesgespenster“ sind und fordert Isolde auf, ihm in das „nächt’ge dunkle Land, daraus die Mutter mich entsandt“ zu folgen. Isolde ist bereit.

Plötzlich geht er mit dem Schwert auf Melot los und dieser zückt das seine ebenfalls. Kurz vor ihm läßt Tristan sein Schwert unerwartet fallen, wird so von Melot getroffen und sinkt verwundet in Kurwenals Arme.

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Kurwenal hat seinen Herrn zur Burg Kareol gebracht. Verwundet liegt Tristan im Burggarten. Ein Hirte spielt eine traurige Weise auf seiner Schalmei, die Tristan allmählich aus seinem Dämmerzustand in die Gegenwart zurückholt. Er kennt diese alte Weise und versucht seinem Diener von dem „weiten Reich der Weltennacht“ zu erzählen, wo er gewesen ist. Doch Kurwenal kann nur ungläubig zuhören, es klingt für ihn wie im Delirium.

Tristan schildert ihm sein unbändiges Sehnen nach diesem Reich, wo die Sonne nicht scheint. Dort hofft er, endlich mit Isolde sich vereinigen zu können. Jedoch das Licht, das Tageslicht der Sonne, ist noch nicht verloschen.

Kurwenal hat nach der besten Ärztin ausgeschickt, nach Isolde. Sie soll Tristans Wunde heilen. Immer wieder schaut er nach dem Schiff aus. Tristan, ganz beflügelt von der Vorstellung, dass Isolde kommen soll, sieht das Schiff schon nahen, aber Kurwenal und der Hirt sehen noch nichts.

Plötzlich taucht es von Norden auf und naht sich dem Strande. Isolde springt ans Ufer und eilt zur Burg hinauf. Als Tristan ihr Rufen vernimmt, beginnt seine „Leuchte“ zu verlöschen, er kann ihr gerade noch in die Arme sinken. In tiefem Schmerz über den zu frühen Tod des Freundes sinkt auch sie über ihm bewusstlos zusammen.

Der Hirt kommt herein und kündigt ein zweites Schiff an, Marke und Melot hat er erkannt. Nach kurzem Gefecht erscheinen die beiden im Burghof. Melot wird sofort von Kurwenal niedergestreckt, anschließend jedoch ebenfalls tödlich getroffen und sinkt an Tristans Seite zusammen.

Brangäne, ebenfalls mitgekommen, findet die wiedererwachte Isolde und erzählt ihr, wie sie dem König das Geheimnis des Trankes entdeckte. Dieser erkannte Tristans Unschuld und sei unverzüglich aufgebrochen, um Isolde dem Freund zuzuführen, musste jedoch erkennen, dass er dem Tod nur die Ernte vermehrt habe.

Isolde sieht schließlich den verklärten Tristan im Ätherischen strahlen, kann sich jetzt zu ihm erheben und beide verbinden sich „unbewusst“ in „höchste(r) Lust“!