Parsifal

Inhaltsbeschreibung kurz

 

1. Akt

 

Auf einer Lichtung ruht der Gralsritter Gurnemanz mit zwei Knappen. Durch Posaunenstöße geweckt, erheben sich die Drei, danken Gott und erwarten den Gralskönig, der eben von Boten angekündigt wird.

Der König ist sehr leidend und alle tun das Möglichste, um ihm zu helfen. Gerade als ein Bad bereitet wird, verdüstert sich der Himmel und Kundry rauscht heran. Sie gibt Gurnemanz ein Fläschchen mit Balsam für den König Amfortas.

Dieser wird auf einer Sänfte stöhnend herbeigetragen, beklagt die verbrachte Schmerzensnacht und freut sich über die Waldes-Morgenpracht. Er erkundigt sich nach Gawan, der ihm zuletzt ein Heilkraut brachte, welches leider nicht half. Als er hört, dass Dieser „auf erneute Such‘ sich fortgeschwungen“, ist Amfortas entrüstet wegen der Nichteinhaltung der Gralsgebote – „ohn‘ Urlaub!“ Ihm wurde eröffnet, dass er nur durch einen „reinen Toren“ erlöst werden kann, der „durch Mitleid wissend“ geworden ist.

Gurnemanz reicht ihm Kundry’s Fläschchen und Amfortas nimmt es aus Dank für ihre Treue. Kundry weist jedoch jeden Dank zurück und drängt ihn zum Bad.

Inzwischen erklärt Gurnemanz den Knappen einiges zum Wesen Kundry’s, die immer bereit ist zu helfen, außer jedoch, als Amfortas gegen den abtrünnigen Gralsritter Klingsor zu Felde ritt. In diesem Kampf entwand Klingsor dem König den heiligen Speer und verletzte ihn damit an der Seite. Die entstandene Wunde wollte sich nun nicht mehr schließen.

Als Amfortas „in brünst’gem Beten vor dem entweihten Heiligtum“ lag, wird ihm durch „ein heilig Traumgesicht“ mitgeteilt: „durch Mitleid wissend, der reine Tor, harre sein, den ich erkor!“

Die Knappen wiederholen diese Worte und plötzlich ertönt vom See her Geschrei. Jemand hat einen Schwan geschossen, der mit matten Flügeln herniedersinkt. Gleich darauf wird ein Knabe, der Übeltäter, hereingeführt und Gurnemanz führt ihm die Schändlichkeit seines Werkes mit aller Deutlichkeit vor Augen. „Du konntest morden, – hier im heil’gen Walde … !“

Parsifal – der Knabe –, unfähig, seine Tat als Sündentat und damit seine Schuld zu erkennen, stellt sich als nahezu unwissend dar. Weder seinen Namen, noch seinen Vater kannte er, wie und warum er hierher geraten war, ebenfalls nicht.

Lediglich, nach einigem Besinnen, konnte er sich an seine Mutter Herzeleide erinnern. Sie hatte ihn fernab im Walde aufgezogen, um ihn vor demselben Schicksal seines Vaters zu bewahren, der im Kampfe gefallen war.

Als Parsifal aber „glänzenden Männern auf schönen Tieren sitzend“ begegnete, verließ er seine Mutter, um ihnen hinterher zu reiten.

Kundry offenbarte ihm nun, dass seine Mutter vor Gram gestorben war.

Als der König sein Bad beendet hat, findet auf der Gralsburg das Heilige Mahl statt. Gurnemanz geleitet Parsifal auf geheimnisvolle Weise dorthin, um zu sehen, ob „er ein Tor und rein … „.

Parsifal schaut, wie der König vor versammelter Ritterschar sich weigert, sein Amt auszuüben. Zu groß sei die Qual, da nach der sehnend empfangenen Liebesgabe seine Wunde wieder beginne zu bluten und ihn mit Höllenqualen wieder an die Erde binde.

Parsifal fasst sich kurz ans Herz, muss jedoch nach Beendigung der Zeremonie auf Nachfrage von Gurnemanz gestehen, dass er nichts verstanden habe. Gurnemanz weist ihn daraufhin aus dem Saale mit dem Hinweis: „… lass du hier künftig die Schwäne in Ruh‘ und suche dir, Gänser, die Gans!

 

 

2. Akt

 

Der abtrünnige Gralsritter Klingsor hat sich in einer wüsten Gegend ein Zauberschloss erbaut, von dem sich Parsifal angezogen fühlt. Klingsor bemerkt das und beginnt sich mit seinen magischen Mitteln Kundry gefügig zu machen. Diese soll ihm, obwohl ursprünglich hässlich vom Aussehen, als verwandelte bildhübsche Verführerin nahende Ritter vom Pfade abbringen. Mit vielen Rittern, die jetzt an ihn gebunden sind, ist das schon gelungen und jetzt soll es der nahende Knabe sein.

Parsifal schlägt alle Ritter in die Flucht und findet sich in einem Zaubergarten mit vielen Blumenmädchen wieder. Sie beklagen die Behandlung und den Verlust ihrer Ritter und verlangen nun von Parsifal dass er sie alle minnen soll, damit sie nicht vergehen. Er ist gern bereit dazu und beginnt mit ihnen zu spielen.

Nach und nach wird ihr Einfluß jedoch immer drängender. Sie scharen sich um ihn und jede will die Vorderste sein. Als er schon kaum noch Luft bekommt, stößt er alle von sich und ruft aus: „Ihr fangt mich nicht!“

In diesem Augenblick erscheint Kundry und die Mädchen verschwinden. In eine wunderschöne Frau verwandelt, zeigt sich, dass sie alles über Parsifal weiß. Er erfährt zuerst seinen Namen – Parsifal. Tief bewegt hört er von ihr seine gesamte Lebensgeschichte von Geburt an bis zum Tode seiner Mutter.

Tiefer Schmerz erfasst ihn, wie konnte er sie nur vergessen!

Kundry versucht, ihm Trost zu spenden und ihm „als Muttersegens letzten Gruß, der Liebe ersten Kuss“ zu geben.

In der innigsten Umarmung mit ihr schreit er plötzlich auf: „Amfortas! … Die Wunde! – Die Wunde! – Sie brennt in meinem Herzen!“ Ihm werden die Augen geöffnet, und er erkennt Kundry als die „Verderberin“. Er ruft ihr zu: „Weiche von mir! Ewig, ewig von mir!“

Kundry erzählt ihm daraufhin von ihrem Fluch, ständig nach dem Erlöser zu suchen und doch immer wieder in den Armen eines Sünders zu erwachen.

Sie zieht alle Register, um Parsifal wieder in ihre Arme zurückzuführen. Er bleibt jedoch standhaft und verspricht, sie zu erlösen, wenn sie ihm den Weg zu Amfortas zeigt.

Da fallen bei ihr alle Verstellung, sie verwünscht ihm die Pfade und ruft um Hilfe. Klingsor erscheint und will ihn mit dem Speer stellen. Parsifal überwindet ihn jedoch, entwindet ihm den Speer und stürzt mit ihm das Schloss in „Trauer und Trümmer“.

 

 

3. Akt

 

Im Gralsgebiet auf einer Frühlingsaue lebt der jetzt hochgealterte Einsiedler Gurnemanz. Nachdem er ein Stöhnen vernommen hat, findet er Kundry, starr und wie leblos, unter einer Hecke. Nachdem er sie einigermaßen wiederbelebt hat, bemerkt er, dass sie sich verändert hat. Sie schreitet jetzt mit gesetzten Schritten und will nur noch dienen.

Ein fremder Ritter in schwarzer Rüstung nahet sich dem Quell. Nachdem er den Helm abgelegt hat, erkennt Gurnemanz den Knaben von damals und voller Freude den Heiligen Speer. Parsifal erzählt ihm seine Geschichte und dass er unbedingt zu Amfortas müsse.

Gurnemanz berichtet vom Tode Titurels, ausgelöst durch die Weigerung von Amfortas, sein Amt auszuüben. Zur Totenfeier seines Vaters hat er aber versprochen, den Gral noch einmal zu enthüllen.

Parsifal empfängt von Gurnemanz die Weihe und als erstes Amt tauft er Kundry. Ihm erscheint plötzlich die Umgebung ganz verändert, er sieht wie mit anderen Augen.

Zur Mittagszeit begeben sie sich zur Gralsburg. Dort sieht Parsifal die stark geschwächte Ritterschaft und auch Amfortas siecht noch unter Qualen dahin. Trotz des unbändigen Mahnens der Ritter weigert sich der König weiterhin, den Gral zu enthüllen und ersehnt nur noch den Tod.

Da tritt Parsifal in die Mitte und zeigt allen den zurückgekehrten Heiligen Speer. Er berührt mit ihm die Wunde von Amfortas, die sich daraufhin schließt. Dann geht er zum Schrein, sinkt auf die Knie und enthüllt schließlich den Gral. Aus der Kuppel schwebt eine weiße Taube herab und verweilt über Parsifal’s Haupt. Kundry sinkt entseelt zu Boden und alle anderen sinken auf die Knie.